Geist und Begeisterung
In den vergangenen Folgen sind wir durch das Haus gegangen – unser Lebenshaus. Überall gab es was zu tun oder zu bedenken, damit wir ein erfülltes Leben führen. Jetzt können wir uns noch den Dachausbau anschauen.
Dein heiliger Geist
Das Dach wurde ausgebaut für unseren Geist. Der Geist repräsentiert hier das Kognitive, dazu gehören z. B. Entscheiden, Denken, Erkennen, Wahrnehmen, Einstellungen. Der Verstand wurde in den letzten Jahrhunderten sehr gewürdigt: Man muss intelligent sein, Lernen, Prüfungen bestehen etc. Das alles spielt in unserer Gesellschaft eine große Rolle.
Im beruflichen Kontext tut es gut, den Geist zu erneuern, etwas dazu zu lernen durch Bücher, Seminare oder den Austausch mit Kollegen und Freunden. Denn selbst, wenn wir unseren Traumjob gefunden haben, nutzt sich mit der Zeit etwas ab, wird das Geliebte zur Routine, oder Langeweile kehrt durch Wiederholungen ein.
Darüber wird vergessen, dass der Verstand nur ein Teil des Gehirns ist und das Gehirn in Abhängigkeit vom Körper arbeitet. Gefühle, Instinkte, und Intuition scheinen ein wenig verpönt zu sein oder minderwertig im Vergleich zum Verstand. Aber wir brauchen all das, um weiter zu kommen. Wir brauchen Bewusstsein in den Fähigkeiten, mit denen wir gut durchs Leben kommen: der Umgang mit anderen Menschen, mit unseren Emotionen, mit dem Körper, beim Handeln etc.
Wir brauchen die Fähigkeit, uns selber zu sehen und etwas mit Bewusstheit (nicht) zu tun. Ist Ihnen immer klar, wie Sie in einzelnen Situationen auf andere Menschen wirken? (Wenn nicht, wäre ein „Wellness-Tag“ ein guter Anfang.)
Wohnen – mit allem Drum und Dran
Die Wanderung durch das Haus ist beendet; wir stehen vor der Tür und sehen, dass wir uns auch um das Haus selber, das Wohnen, kümmern müssen. Viele Gegenstände benötigen von Zeit zu Zeit Reinigung und Pflege. Am besten wir tragen das gleich im Flur auf der Termin-Tafel ein…
Dies war eine Reise in Sachen Selbst-Fürsorge, und es war eine umfangreiche Reise. Es ist herrlich, wenn man spontan seinen Bedürfnissen und Impulsen folgen kann. Langfristig befriedigend ist die Pflege aller Lebensbereiche. Sie können jetzt noch bei Bedarf die Räume (und Aufgaben) an Ihr Leben anpassen. Aber verkleinern Sie das Haus nicht und ziehen Sie nicht in die Garage, weil Ihnen die Aufgaben zu viel sind. Es geht um Ihr Leben, und Sie sind es wert, viel Selbst-Fürsorge zu betreiben.
Dr. Beate Klutmann