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Darf man spirituell sein?

Was heißt „spirituell“ und warum schreibe ich darüber? Das Thema ist in Deutschland nicht gerade beliebt.

Spiritualität ist ein schillernder Begriff, den ich zunächst erläutern möchte. „Spiritualität heißt, nach einem höheren Sinn zu streben und sein Leben nach diesem höheren Sinn auszurichten.“ Diesen Satz findet man im Yoga WikiDort liest man auch die Erläuterung, dass Spiritualität alle Religionen miteinander verbindet und dass man das auch ohne Religionszugehörigkeit ausüben kann. Je nach Weltanschauung hat Spiritualität andere Bedeutungsinhalte. Aber es geht immer auf eine „immaterielle, nicht sinnlich fassbare Wirklichkeit (…), die dennoch erfahr- und erahnbar ist“. Weiterhin wird im Yoga Wiki zwischen suchender, Glauben annehmender und wissend-erkennenden Einstellung unterschieden. Da kann ich mich gleich bei der suchenden Haltung einordnen.

Warum spirituell?
Thema Spiritualität

Warum habe ich dieses Thema gewählt?

Weil es in meinem Leben und damit auch in meiner Arbeit einen spirituellen Hintergrund gibt:

  • Durch Qi Gong Lehrer bin ich mit dem Buddhismus in Berührung gekommen.
  • Meine Coaching Ausbildung enthielt spirituelle Aspekte, um diese Anteile der Menschen zu beachten und zu würdigen. Wir befassten uns manchmal mit dem Buddhismus, alten indischen Weisheiten oder spirituellen Übungen.
  • Aufgrund gesundheitlicher Probleme habe ich versucht, so gut ich konnte, meinen Arzt zu unterstützen, indem ich die psychologische Seite meiner Probleme beobachtete. Beim Lesen von Texten über
  • Heilung findet man schnell auch etwas Spirituelles.

Spiritualität bedeutet für mich meine Anbindung ans Universum. Es ist etwas, das meine Entstehung tiefgehender erläutert als ‚Samen trifft auf Eizelle‘. Es hilft mir, innerlich zur Ruhe zu kommen.

Meditation als ein Aspekt des spirituell seins
Ruhe durch Meditation

Unbeliebt und gefährlich?

Warum ist diese Thema in Deutschland so unbeliebt und gilt als geradezu gefährlich? Einen Hinweis darauf erhielt ich durch einen Bericht in der Zeitschrift EVOLVE über Barbara von Meibom. „Auf ihren Indienreisen hatte sie wahrgenommen, wie stark die Kultur in Deutschland vom Spirituellen abgeschnitten ist. Einen Grund dafür fand sie im Missbrauch des Spirituellen durch die Nationalsozialisten.“ (Evolve 16, Oktober 2017, S.81) Damit hatte sich auch ein Artikel im Tagesspiegel vom 21. Okt. 2012 auseinander gesetzt: Mathias Tietke :Indien-Kult im Nationalsozialismus, Yoga unterm Hakenkreuz.

Ein weiterer Grund für das schlechte Ansehen des Begriffs Spiritualität mag – außer durch fragwürdige Glaubensgemeinschaften – die Frömmigkeit im kirchlichen Kontext sein. Dazu findet man in Wikipedia folgendes: Frömmigkeit „beinhaltet für viele die negative Konnotation, dass ein frommer Mensch kritiklos alle Dogmen einer bestimmten Religion oder Weltanschauung als für sich persönlich verbindlich empfindet, auch wenn sein Verstand sich weigere, bestimmte Glaubens-aussagen als „wahr“ zu akzeptieren.

Was tun?

Durch Missbrauch des Begriffs im dritten Reich und ein Verdacht der Kritiklosigkeit steht also in Deutschland das Thema unter keinem guten Stern. Andererseits machen Menschen positive Erfahrungen damit; man kann z.B. durch Meditation oder buddhistische Metaphern viel über sich und das Leben lernen. Spirituelles kann man als ein Angebot verstehen, jeder sucht sich etwas heraus, das gut zu ihm oder ihr passt. Führungstrainings, Psychotherapie und die medizinische Versorgung haben bereits einen Anfang gemacht, indem sie sich „Mindfulness“ also Achtsamkeit aus dem Ganzen herausgepickt und zur Anwendung gebracht haben – mit Erfolg! Niemand muss dem Spirituellen kritiklos folgen, aber man kann mal etwas ausprobieren, z.B. Atemübungen.

gezielte Atmung
Atmen nicht vergessen!

Atmen Sie tief ein und seufzen Sie laut beim Ausatmen, am besten 3-5 mal. Tut gut! Noch mehr dieser kleinen Atemübungen finden Sie Unter „Ein erfülltes Leben führen (2)“.

Beate Klutmann

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